Biografie

1919 geboren, nahm Horst Weiße nach dem Besuch der Volksschule 1934 seine Ausbildung an der Staatlichen Fach- und Gewerbeschule Grünhainichen im Erzgebirge auf, welche er 1936 beendete. Im Anschluss daran war er als Holzschnitzer tätig. 1940 trat er in den Kriegsdienst ein. 1942 kehrte er als Kriegsgeschädigter, nach Verlust eines Beins heim. Sein späteres künstlerisches Schaffen war unter anderem von den Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg geprägt.

1954 machte er sich nach erfolgreicher Meisterprüfung selbstständig und gründete einen Schnitzerei-Handwerksbetrieb. 1960 siedelte er nach Bautzen über, wo er sich der Bildhauerei und Plastik widmete und die bekannten Steinskulpturen schuf. Nach jahrelangen Studien hing Weiße den Schnitzereibetrieb 1975 an den Nagel, wurde als Autodidakt in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen und war seitdem freischaffend tätig.

1983 gelang ihm der Durchbruch mit der „Lesenden Alten“, welche seinerzeit zu einem der am meisten besprochenen und am nachhaltigsten wirkenden Werke wurde. Dies geschah weniger wegen einer avantgardistischen Problematik oder der Reflexion sozialen Befindens. Es war vielmehr „die Schwere der Zeit einschließende Wahrheit, die die Hinwendung zu dieser Plastik bewirkte.“ [aus „Horst Weiße – plastik, zeichnungen, poetische kommentare“, 1993]

1990 wurde auf seine Initiative der Kunstverein von Bautzen gegründet. Im Jahr 1993 erhielt er für seine künstlerischen Verdienste den Ernst-Rietschel-Kunstpreis. Am 21. Oktober 1993 starb er nach langer Krankheit.

Weiße war nicht nur Bildhauer, sondern schuf auch zahlreiche Zeichnungen und Gedichte, die teilweise einigen Plastiken zugeordnet sind. Eine Auswahl seines Schaffens findet sich in dem Band „Horst Weiße – plastik, zeichnungen, poetische kommentare“.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Weiße